Notfälle
Beschwerden bei Kalt/Warm oder Süß
- Der häufigste Fall sind empfindliche Zahnhälse. Hierbei ist auffällig, dass diese Beschwerden nicht immer konstant sind und der Schmerz unmittelbar nach Ende des Reizes auch verschwindet. Dabei genügt es in der Regel, durch dreimaliges Auftragen von einem Flourlack in Wochenabständen den Zahnhals zu stabilisieren.
- Manchmal kann es aber auch ein Hinweis auf eine ausgebrochene Füllung oder Karies sein. In diesem Fall ist es natürlich unumgänglich, die gebrochene Füllung zu erneuern bzw. die Karies zu entfernen und den Zahn entsprechend zu füllen.
- Sollte der Kälteschmerz allerdings deutlich über den Kältereiz hinaus anhalten, dann kann das schon auf eine Entzündung des Zahnnerven hinweisen und es muss mit einer Wurzelbehandlung gerechnet werden.
Andauernder heftiger, evtl. klopfender Schmerz
Hier ist eine Nerventzündung schon weiter fortgeschritten. Kälte kann in solchen Fällen manchmal vorübergehnde Linderung (aber natürlich keine Heilung) bringen. Zusätzlich fällt in manchen Fällen auf, dass das Aufbeißen schmerzhaft ist oder einem sogar der Zahn zu hoch vorkommt. Das Klopfen auf den Zahn löst ebenso Schmerzen aus. Das zeigt dann, dass die Entzündung schon bis zur Wurzelspitze vorgerdrungen ist. Keine Frage, hier hilft nur eine Wurzelbehandlung.
Eine heftige Schmerzepisode ist wieder vorbei
Das kann die Fortsetzung vom zuvor beschriebenen Zustand sein. Der Nerv ist endgültig abgestorben, die akute Entzündung geht in eine chronische über. Hier darf man sich nicht erleichtert zurücklehnen und sich dem Glauben hingeben, alles sei bestens. Die chronische Entzündung (Herd) ist eine Belastung für den Organismus und der Zahn sollte jedenfalls wurzelbehandelt werden. Also auch in diesem Fall, bitte einen Termin vereinbaren.
Beschwerden bei einem Wurzelbehandelten Zahn
Auch ein wurzelbehandelter Zahn kann Beschwerden verursachen
- Einerseits, weil sich an der Wurzelspitze eine Entzündung neu bildet, oder andererseits eine chronische Entzündung in eine akute Entzündung übergeht. Auch hier kann es zu Schmerzen beim Aufbeißen kommen oder gar zu einer Schwellung. Hier wird die erste Maßnahme die Beherrschung der Akutsituation durch Einnahme eines Antibiotikums sein. Im weiteren Verlauf muß dann entschieden werden, ob die Wurzelbehandlung verbessert werden kann, evtl. sogar mikroskopgestützt, oder ob man Abwarten kann. Bei wiederholtem Auftreten kann evtl. eine Wurzelspitzen-resektion sinnvoll sein oder aber eine Trennung vom Zahn unvermeidlich werden.
In manchen Fällen kann aber auch ein Sprung oder Bruch des Zahns bis in die Wurzel die Ursache sein. In manchen Fällen wird einige Zeit ein unbestimmtes Spannungsgefühl am Zahn verspürt, das dann, evtl. mit einem bemerkbaren Knacks verschwindet und dann in die beunruhigende Feststellung mündet, dass ein Teil vom Zahn locker ist. In diesem Fall kommt es darauf an, wie tief der Bruch in die Wurzel reicht, ob der Zahn noch gerettet werden kann, oder entfernt werden muß.
Eine Krone ist locker
Wenn sich eine Krone lockert, ist das auch ein Notfall, auch wenn keine Schmerzen dabei auftreten. Auch wenn sich die Krone evtl. teilweise wieder zu festigen scheint, ist ein rascher Termin beim Zahnarzt wichtig. Es bedeutet nämlich, dass der Speichel samt der Bakterien in den schmalen Spalt zwischen Kone und Zahn hineingelangt und es in dem durch keine Bürste erreichbaren Bereich zu rascher Kariesbildung kommen kann. Bei raschem handeln ist oft ein einfaches wiedereinzementieren der Krone möglich. Wenn sich evtl. schon unbemerkt Karies unter der Krone gebildet hat, wird die Behandlung natürlich aufwendiger.
Implantatkrone ist locker
- Zunächst einmal wichtig: Ruhe bewahren. Die Sorge, dass nun gleich das ganze Implantat verloren geht, ist in der Regel unbegründet. Meistens handelt es sich um eine Lockerung der Schraubverbindung zwischen Krone und Implantat, bzw. Verbindungsteil und Implantat, das Implantat im Knochen ist also weiter fest. Aber auch wenn hier keine Karies droht ist rasches handeln wichtig, denn es kann durch eine “falschen” Biss zu einer Beschädigung der filigranen Schraube kommen, was die Problemlösung erschwert. Bei verschraubten Kronen genügt es die Schraube durch die Deckfüllung hindurch freizulegen und wieder festzuziehen. Ist die Krone zementiert, wird es wesenlich aufwändiger, aber grundsätzlich in der Regel lösbar.
- Manchmal kann natürlich wirklich auch das Implantat selbst gelockert sein. In diesem Fall gibt es keine Rettung mehr, Implantat samt Krone muß entfernt werden. Allerding ist es nicht ausgeschlossen, dass nach entsprechender Abheilungszeit neuerlich ein Implantat gesetzt werden kann.